Chronik

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Ein kurzer Blick auf die 50-jährige Vergangenheit der FF Markt Kirchseeon


 Es gab bereits seit 1941 eine freiwillige Feuerwehrgruppe in Kirchseeon, die im zweiten Weltkrieg auch immer wieder in München zur Unterstützung nach Fliegerangriffen im Einsatz war. Die satzungsgemäße Vereinsgründung fand allerdings erst am 12.12.1953 statt, dieses Datum feiert die Marktfeuerwehr als ihren Gründungstag.

An diesem Dezembertag treffen sich die wackeren Männer um Kommandant Zenz im Gasthaus Demmel (heutiger „Italiener“), damit der Verein endgültig und per Satzung seinen Betrieb aufnehmen konnte. Die von Bürgermeister Egger verlesene und erläuterte Satzung wurde einstimmig angenommen, der Verein ging mit Vorstand Huber Ohlberger, seinem Stellvertreter Albert Heun, Schriftführer Erich Kühndelt, Kassenwart Ludwig Osiander, den Revisoren Johann Demmel und Johann Fichtl sowie Kommandant Heinrich Zenz jun. in eine bewegte Zukunft.

Am 16. Oktober 1954 wurde eine Abschlussübung abgehalten, wobei der Bauernhof „Kraus“ als Angriffsobjekt herhalten musste. Im Anschluss daran traf man sich in der Turnhalle zum „Feuerwehrball“ (und das im Oktober), der hervorragend besucht war. Beiden Veranstaltungen wohnten Landrat Dr. Streibl und Bürgermeister Egger sowie zahlreiche Gemeinderäte bei. Der Ball endete mit einem Kassenüberschuss von 50 DM und das bei einem Eintrittspreis von 1,20 DM pro Person.

Bei der Jahreshauptversammlung am 5. Mai 1956 berichtete Bürgermeister Litzlfelder über die laufende Diskussion um ein mögliches Feuerwehrhaus auf dem Bundesbahngelände. Durch die gemeindliche Unterstützung war gewährleistet, dass jeder der 32 aktiven Kameraden über einen wasserdichten Schutzanzug, ein Paar Gummistiefel und einen Helm mit Nackenschutz verfügte.

Am 17. Juli 1960 wurde das neue Feuerwehrauto eingeweiht: ein Opel Blitz (Kosten 21.700 DM). Zu den Klängen der Marktkapelle feierten die Kameraden das neue Auto, als prominente Vertreter waren Landrat Dr. Streibl, Kreisbrandinspektor Fuchs, Kreisbrandmeister Schiller sowie Herr Vitzthum vom Landesamt für Feuerschutz anwesend. Natürlich durften Bürgermeister Litzlfelder und Altbürgermeister Egger nicht fehlen.

Das neue Feuerwehrhaus konnte im Frühjahr 1974 bezogen werden. Damit hatten die Kirchseeoner Floriansjünger endlich eine richtige Heimat gefunden, denn die Unterkunft der letzten 8 Jahre war keine Dauerlösung. Der Wehr stand eine Einstellfläche für ein Fahrzeug (zwei weitere beanspruchte vorerst die Gemeinde), eine Schlauchwaschanlage mit Trockenturm, eine Werkstatt, ein Atemschutzraum, ein Schlauchlager, ein Kommandantenzimmer, ein Umkleide- und Duschraum sowie ein großer Mehrzweckraum (für mehrere Vereine) zur Verfügung.

Entscheidungen über die Anschaffung von Fahrzeugen hat der Gemeinderat zu treffen. Und so setzte er sich im August 1974 mit seinem Votum für das Fahrzeug Mercedes gegen den Favoriten der Feuerwehr, das Fabrikat MAN, aus Kostengründen durch (Aufbau bei beiden: Fa. Ziegler). Die Freude über ein neues TLF war bei den Kameraden trotzdem groß.

Im April 1975 wurde die Weihe des neuen TLF wegen der Krankheit von Bürgermeister Arnold noch etwas zurückgestellt. Am 30. August 1975 wurde das neue Fahrzeug dann von Pfarrer Antholzner geweiht.

Zur Einweihung des Floriansstüberls im Mai 1976 konnten die Gattinnen wegen Platzmangel nicht eingeladen werden (war das eine Ausrede ?). Als Wiedergutmachung wurden die Feuerwehrfrauen zur Brauerei-Besichtigung zum Schweiger mitgenommen.

Im Sommer 1980 wurde das neue Löschgruppenfahrzeug der Marke Magirus Iveco in Verbindung mit dem Bürgerfest eingeweiht.

In der Zeit vom 2. bis 5. Juni 1983 fand unter der Schirmherrschaft des damaligen Ersten Bürgermeisters Sepp Miethaner das 30-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe statt. Nach dem mehrtägigen Aufbau des Festzeltes an der „Hutterer Wiese“ startete das viertägige Fest mit einem gemütlichen Bieranstich. Den Festabend am Freitag gestalteten der gebürtige Kirchseeoner „Jodlerkönig“ Sepp Viellechner und die Original Isartaler Blasmusik. Mit einem Heimatabend am Samstag (Trachtenverein „Seetaler“, Kirchseeoner Bauernfünfer, Großhöhenrainer Goaßlschnalzer, Emmeringer Blaskapelle und Erich Fuchs als Ansager) ging es dann in den Festsonntag. Im Rahmen einer feierlichen Feldmesse wurde die neue Fahne mit Unterstützung von Fahnenmutter Angelika Heun, Fahnenbraut Petra Kraus und zahlreichen Festjungfrauen von Pfarrer Kurt Winter geweiht.

Im Juni 1986 durften sich die Feuerwehr-Fußballer „Landkreis-Champion“ nennen. Von allen Feuerwehren stellten sie das beste Fußballteam im ganzen Landkreis. Unter großem Jubel konnte in der Schlussrunde in Aßling im Finale auch noch „Angstgegner“ Landsham mit 2:0 besiegt werden.

Im Jahr 1990 konnte mit Unterstützung einer Spendenaktion in der Bevölkerung die Anschaffung von Zubehör für den Rettungsspreizer erfolgen. Weiterhin wurde am 21. April 1990 das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 eingeweiht.

Im Herbst 1993 fand anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Fahnenweihe ein Treffen mit Fahnenmutter, Fahnenbraut, Festjungfrauen und Schirmherrn statt. Schon vorher gab es ein Treffen beim damaligen Paten, den Pöringer Kameraden. Am 23. November 1993 wurde das umgestaltete Floriansstüberl eingeweiht. Bei der Weihnachtsfeier 1993 wurde am 12.12.1993 um 0 Uhr auf das 40-jährige Jubiläum der Wehr angestoßen.

1995 konnte Kommandant Bachmann den Kameraden ein Dankschreiben eines Unfallopfers vorlesen, den die Kirchseeoner Wehr rechtzeitig aus einem völlig zerstörten Fiat befreit hatte. Hier eine kurze Passage aus dem Schreiben des Schwerverletzten, als es ihm schon wieder besser ging: Wenn’s menschliche Schutzengerl gibt, dann warts ihr des für mi und aus dem Grund muaß i eich schreiben und eich von ganzem Herzen Dankschön sagn. …. Aber i hob überlebt und i muaß eich sagn, ihr seids net nur zum Feierlöschn do, ihr seids a wirkliche Lebensretter und für mi warts ihr meine Schutzengerl, die um mi rumgstandn san und mi aus meim eidrucktn Karrn befreit habn. Ihr opferts eier Freizeit, wenn was passiert und es is so wichtig, dass ihr ganz schnell do seits, nur so ko ma Lebn rettn.

Das Jahr 1998 war das Jahr der Gasunfälle. Fünfmal mussten diese Ereignisse bekämpft werden. Spektakulär war der Einsatz in Kirchseeon-Dorf, wo nur durch das besonnene Eingreifen eine Katastrophe verhindert werden konnte. Einsatzleiter Stefan Neu wurde deshalb selbst und stellvertretend für alle Helfer auf kommunaler Ebene geehrt.

Die Silvesternacht von 1999 auf 2000 verbrachten viele der Feuerwehrkameraden mit einer Party im Feuerwehrhaus. Wegen der Unsicherheit, ob der Jahrtausendwechsel zu technischen Problemen führen könnte, folgten die Floriansjünger dem Wunsch der Kommunen und feierten mit ihren Frauen im Feuerwehrhaus. Doch es kam zu keinen Unregelmäßigkeiten.

Ein Jahrhundertereignis wie die „große Flut“ in Moosach im August 2002 hatten die Kameraden in der Vergangenheit noch nie zu bewältigen. Einige der Kirchseeoner Feuerwehrmänner waren auch noch bei einem Einsatz im Osten Deutschlands, in Dessau, tätig. Dort sowie auch in weiteren Teilen Deutschlands traten die Flüsse in einem bisher nicht gekannten Ausmaß über ihre Ufer. Kirchseeons neuer Bürgermeister Ockel dankte den Floriansjüngern für diese großartige Arbeit.

Das 50-jährige Jubiläum wurde zwar nicht mit dem erhofften Kreisfeuerwehrtag, immerhin aber mit einem großen dreitägigen Fest am Rathaus gefeiert. Vom 30. Mai bis zum 1. Juni war das komplizierte, auf zwei Ebenen aufgebaute Zelt Mittelpunkt des kulturellen Lebens in Kirchseeon. Ein ökumenischer Gottesdienst sowie ein großer Festzug, der im Festzelt endete, wo die Marktkapelle Kirchseeon und die Eichhofner Dorfmusik abwechselnd aufspielten, eröffneten die Festtage. Am Samstag sorgten Mardi Gras sowie die „einheimischen“ Bands June und Schariwari für Mordsstimmung unter den Besuchern. Das Fest klang am Sonntag Vormittag mit Jazz- und Dixie-Musik der Band „Silver-Dollar-6“ aus.

Die FF Markt Kirchseeon freut sich über ihre langjährigen Mitglieder und Ehrenmitglieder:

Ehrenvorstand – Emil Heidrich,

Ehrenmitglieder – Martin Baumann, Helmut Eck, August Ihrenberger, Peter Bachmann und Hans Mazurek
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